ESKIMO History

ESKIMO – Geschichte zum Erleben

Die Geschichte von Eskimo ist die Geschichte der Schweizer Textilindustrie. Als Familienunternehmen gegründet und soweit möglich in Familienhand oder durch treue und langjährige Mitarbeiter weiter-geführt, steht die Entwicklung der Firma Eskimo stellvertretend für einen ganzen Textilzweig.


Bereits Mitte des 15. Jahrhunderts wurde im Tösstal, Appenzellerland, Toggenburg und anderen Gegenden der Schweiz gesponnen und gewoben. Damals noch von Hand und in Heimarbeit. Mit der industriellen Revolution um 1800 herum entstanden aber schon bald maschinell betriebene Webereien und Spinnereien, die anfangs mit Wasserkraft und später mit Strom betrieben wurden.


1854 gründete Ferdinand Ernst die „Schweiz. Wollwarenfabrik Neu-Pfungen“.Verarbeitet wurden Baumwolle, Wolle, Seide, Kamelhaar, Alpaka, Lama usw., die weltweit bezogen wurden. In der Schweiz entstanden zahlreiche namhafte Textilmaschinenhersteller und Konfektionsbetriebe, welche im modischen Bereich eine führende Stellung einnahmen.1892 übernahmen die Gebrüder Wagner die Fabrik in Turbenthal.


Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Textilindustrie der Schweiz eine beachtliche Grösse erreicht. Mehr als die Hälfte aller industriellen Arbeitskräfte arbeiteten in diesem Sektor. 1900 wurden die beiden Fabriken Pfungen und Turbenthal zusammengelegt. Die „Schweizerische Decken- und Tuchfabriken Pfungen-Turbenthal AG“ wurde ins Handelsregister eingetragen.


Die Fusion brachte die erhofften Verbesserungen. Die Produktion umfasste damals Decken, Militär-tücher, Halbleinen, Flanelle, Herrenstoffe und Schuhflanelle. 1923 übernahm der Sohn von Oskar Wagner Senior die beiden Betriebe und weitete das Exportgeschäft auf Südafrika und England aus. Mit vollem Erfolg Mit dem Zweiten Weltkrieg waren die Glamour-Zeiten der 30er-Jahre vorbei. Rohstoffe und Arbeitskräfte wurden knapp. Es musste gespart werden.

In den 50er-Jahre nach Kriegsende wurde in die Zukunft investiert. Ein moderner Maschinenpark entstand. Bruno Aemissegger übernahm die Verantwortung für die Weiterentwicklung.


Ende der 50er-Jahre wurden neue Qualitäten aus synthetischen Fasern geschaffen. Es wurde in Werbung investiert. Die Stoffe eroberten die Mode, und die Schweizerische Textil- und Bekleidungsindustrie genoss internationales Ansehen. In den 60er-Jahren wurde ESKIMO als Markenname eingeführt und stand für Qualitätsdecken aus der Schweiz.


Mit der Produktion von hochwertigen Schlaf-, Reise-, Couch- und Kinderdecken sowie Matratzenauflagen erlangte Eskimo Textil AG internationalen Ruhm.

Mit dem weltweiten Voranschreiten der industriellen Fertigung stieg der Preisdruck. Veränderung schafft Platz für Neues. Und so hat sich nicht nur der ursprüngliche Name hin zu Eskimo gewandelt, sondern auch die Fokussierung auf den Deckensektor in höchster Qualität.


ESKIMO zählt zu den modernsten Textilunternehmen Europas, und das Werk Turbenthal ist die grösste Deckenfabrik der Schweiz. In den 70er-Jahren ging der Weiterausbau voran. Neben neuen technologischen Maschinen gab es Wohnprojekte für die zahlreichen Mitarbeiter, die für die wachsende Produktion benötigt wurden.


Bereits in den 60er-Jahren begann die Auswanderung der Konfektionsindustrie – erst in die
benachbarten europäischen Billigpreisländer, dann in den asiatischen Raum, wo Arbeitskräfte weniger als 2 Dollar im Tag verdienen. Später folgten weitere Bereiche der textilen Fertigung. In den 80er-Jahren fokussierte ESKIMO sich auf den Standort Turbenthal, baute seinen Maschinenpark aus und erweiterte systematisch das Deckensegment.


Internationale Airlines, Nobel-Hotels, führende Warenhäuser uvm. zählen zum Kundenkreis. Ralph Aemissegger tritt in das Unternehmen ein.In den 90er-Jahren fand aufgrund der strukturellen Veränderungen eine Umwandlung der textilen Produktionsstätte in Pfungen zu einem modernen Gewerbezentrum statt. Die Asienkrise brachte alles zum Platzen Mit der Asienkrise im Jahr 1997/98 begann ein stetig zunehmender Preiszerfall. Die Preise kollabierten derart, dass in Europa hunderte Textilfirmen schliessen mussten. Im 2001 ist auch Eskimo zu einer Reaktion gezwungen. Man will durch eine Neuausrichtung das Unternehmen am Leben erhalten und trifft eine schmerzhafte, aber notwendige Entscheidung: die eigene Produktion soll aufgegeben und an auserwählte Kooperationspartner ausgelagert werden.


Diese Veränderung muss bedauert werden, war aber nicht mehr aufzuhalten. Das Leben ist stetige Veränderung – alles fliesst. So wie damals mit der Kraft des Wassers die Webmaschinen angetrieben wurden, so treiben heute kreative Köpfe die Schweizer Textilwirtschaft an. Nicht mehr in der heimischen Produktion, aber nach wie vor mit heimischem Know-How.


Im 2004 verwandelt sich das bisherige Industrieareal in eine attraktive Wohn- und Gewerbezone, die nun von der neu entstandenen Immobiliensparte von Eskimo verwaltet und unterhalten wird.


Im 2013 war die Gründung von Eskitex AG um die zwei Sparten von Eskimo – Textil und Immobilien –noch gezielter bearbeiten zu können.


Jörg und Manuel Kurer übernehmen Eskitex AG und vertreiben die textilen Produkte unter der Marke Eskimo.